Was ist Spagyrik?

Die großen Alchemisten-Ärzte wie Paracelsus haben in ihrer Heiltätigkeit erkannt, dass viele Erkrankungen erst mit Hilfe spagyrischer Essenzen dauerhaft aufgelöst werden können.

Der Grund dafür ist, dass sie die Ursachen eines Leiden gleichzeitig auf allen drei Ebenen eines Menschen – in Körper, Geist und Seele – beseitigen können. Der Körper wird gekräftigt und zur Selbstheilung angeregt. Die Seele wird geläutert und aufgehellt, der Geist wird befreit, erhöht und kann sich neu orientieren.

Spagyrische Essenzen sind ungiftig, unschädlich und von geringem Alkoholgehalt. Sie gehören zu den beliebtesten, verträglichsten pflanzlichen Mitteln. Die Praxis zeigt, dass die Vorteile gegenüber der klassischen Phytotherapie verstärkt werden. Die Wirkung ist durchdringender, schneller und breiter, als man es von Phytopharmaka sonst gewohnt ist. Das bedeutet demnach, dass spagyrische Essenzen eine Rezeptur wesentlich unterstützen, erhöhen und eben dadurch auf allen Ebenen neu organisieren können – dort wo sie benötigt werden.

Wie werden spagyrische Essenzen hergestellt?

Der Begriff „Spagyrik“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet übertragen „Trenn und Vereinen“. Das heißt im Wort selbst steckt schon ein ganz wesentlicher Teil der Herstellung von Spagyrik. Die Pflanze wird einem Sterbe- und Auflösungsprozess zugeführt.

Mittels Gärung, Destillation und Veraschung der Reste trennen sich nach und nach Körper, Geist und Seele. Bei der Vergärung trennt sich der Pflanzengeist und transmutiert im Alkohol. Bei der Destillation trennt sich die Pflanzenseele und mutiert im ätherischen Öl. Bei der Veraschung löst sich der Körper auf und transmutiert im organischen Mineralsalz. Am Ende der Produktion einer spagyrischen Essenz werden alle Teile wieder zusammen geführt, man spricht von der Chymischen Hochzeit. Ein wahrlich alchemistischer Prozess, weil mit diesem Verfahren nach uns verborgenen kosmischen Gesetzen etwas ganz magisches passiert.

Die Heilkräfte der Pflanze haben sich vervielfacht, aber nicht nur, der Pflanzengeist ist wieder auferstanden. Dem Leser mag das esoterisch anmuten, aber es verhält sich genauso. Die spagyrische Essenz lebt so wie einmal die ganze Pflanze lebte, jedoch auf einer viel höheren geistigen Ebene.

Wer sehr intensiv und viel mit Spagyrik arbeitet, weiß das, zweifelt keinen Moment. Wissenschaftlich ausgedrückt könnte man sagen: Spagyrische Destillate setzen täglich die Spukhaftigkeit der Quantenphysik um.

1. Schritt:

TRENNUNG

(Separatio)

2. Schritt:

Reinigung

(Purificatio)

3. Schritt:

Veraschnung

(Calcificatio)

4. Schritt:

Vereinigung

(Conjugatio)

Die Entdeckung der Spagyrik

Die Spagyrik geht im Wesentlichen auf den Arzt, Mystiker, Theologen, Astrologen und Alchemisten Paracelsus zurück (1493-1541).

Aber sie wird bereits in Ägypten und im alten Indien erwähnt, das heißt Paracelsus war sicher nicht der Erfinder der Spagyrik.

Wie im Altertum Spagyrik hergestellt wurde, ist nicht bekannt. Paracelsus hingegen hat ein umfangreiches schriftliches Werk hinterlassen. Das reiche Wissen der Spagyrik verschwand mit der Aufklärung im 18.Jahrhundert erst einmal in den Bibliotheken und ruhte dort, bis im 19. Jahrhundert Forscher wie Johann Gottlieb Rademacher, Cesare Mattei, Theodor Krauß, Carl Friedrich Zimpel und andere, dem geheimnisvollen Wissen wieder neuen Glanz verliehen. Doch Vorsicht, wenn wir auch so sorglos mit dem Begriff Spagyrik umgehen, Spagyrik ist nicht gleich Spagyrik. Die „Spagyrik“ gibt es nicht, sie ist nur ein gesetzlicher, oberflächlicher Sammelbegriff für alles, was nicht klassische Tinktur und nicht reine Homöopathie ist. Spagyrik könnte nicht unterschiedlicher sein, nicht einmal die Destillation ist zwingend enthalten.

Warum die Spagyrik trotz ihres großen Potentials noch fast unbekannt ist, hat zwei Gründe: Wahre Alchemisten vermitteln das Wissen nicht (vollständig) schriftlich und der professionelle Umgang mit der kreativen Spagyrik erfordert viel Herzblut und eben viel mehr Studien als ein Wochenendkurs!

Wie wirkt Spagyrik?

Als die amerikanischen Wissenschaftler Peter Tomkins und Christopher Bird 1977 ein Buch über „Das geheime Leben der Pflanzen“ veröffentlichten, hätte die Biologie eigentlich einen riesigen Quantensprung vollziehen müssen. Sie bewiesen durch damals wirklich bahnbrechende Versuche, indem sie Pflanzen an empfindliche Messgeräte anschlossen, dass diese eigentlich wie Menschen reagieren, dass sie Gefühle, Erinnerungsvermögen und selbst zwischen Harmonie und Dissonanz unterscheiden.

Pflanzen kennen sogar Angst, so auch Stress und können mit einer regelrechten Apathie darauf reagieren. Dass sie zudem hellsichtig sind, wollte schließlich niemand mehr glauben, obwohl es tatsächlich in wissenschaftlicher Weise bewiesen wurde. Zwei italienische Biologen, Stefano Mancuso und Alessandra Viola publizierten in neuester Zeit ein wissenschaftliches Werk über „Die Intelligenz der Pflanzen“. Sie beschäftigen sich vor allem mit der atemberaubenden Kommunikationsfähigkeit letzterer und mit den komplexen Absichten dahinter.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Pflanze als individuelles Element einer sozialen Gemeinschaft. Man merkt den Autoren beim Lesen ganz deutlich an, dass sie sich wahrlich bemühen mussten, die streng wissenschaftliche Betrachtungs- und Darstellungsweise auf keinen Fall zu verlassen, weil die Ergebnisse unverblümt etwas offenbaren, wofür man die Autoren – ausgesprochen, was jeder Leser denkt – in die esoterische Ecke abgeschoben hätte.

Gemäß der „Signatur“ jeder einzelnen Pflanze wurde ihr ein ganz bestimmtes Heilvermögen verliehen. Unter Signatur versteht man das Aussehen, die Form, den Charakter, die Eigenschaften, das Verhalten, eine zielgerichtete Intelligenz, die sich in der sichtbaren Ausformung spiegelt. Über die Signatur ist der Mensch in der Lage, körperliche oder psychogene Heilwirkungen zu erkennen, wenngleich man dazu etwas Erfahrung und intuitive Fantasie braucht. Wenn Tiere in ihrer wunderbaren Apotheke frische Heilpflanzen fressen, dann nutzen sie nicht nur die darin enthaltenen ätherischen Öle und besonderen Inhaltstoffe, sondern unmittelbar auch den Geist der Pflanze, den die Pflanze ja nach dem Pflücken erst einmal noch nicht verloren hat.

Wenn wir Menschen aber z. B. die Brennnessel pflücken und trocknen, stirbt sie und verliert ihren Geist. Was als Heilkraft im später aufgebrühten Brennnesseltee, die zwar immer noch wirkt, aber nicht mit der Wirkkraft des pflanzlichen Geistes vergleichbar ist.

Die Alchemisten aus der Zeit des Paracelsus (1493-1541) gaben sich mit den tradierten, aber aus ihrer Sicht doch „geistlosen“ Heilmethoden nie zufrieden. Auf der ruhelosen Suche nach dem Stein der Weisen, einer geistvollen alchemischen Methode, um einen Quantensprung in der Heilkunst zu bewerkstelligen, waren sie Meister im Umgang mit der Wasserdampfdestillation. Und sie experimentierten auch mit verborgenen Pflanzen, bis eines Tages die Spagyrik geboren wurde.

Die spagyrischen Essenzen, kombiniert oder einzeln – stellten bereits damals alle bekannten Heilmethoden in den Schatten. Nicht nur die Wirkungen auf körperliche Leiden hatten sich um ein Vielfaches potenziert, sondern auch die stark psychogenen Wirkungen – damals sprach man von erleuchtenden Wirkungen – faszinierten die Alchemisten.

Wie erklärten sich die Meister der Alchemie diese große Wirkkraft?

Es fand ein Transmutationsprozess statt, bei dem alle gereinigten stofflichen Anteile mit dem Geist der Pflanze wieder vereint wurden. Der Geist kam zurück! Die Pflanze sozusagen durch Menschenhand in Verbindung mit angewandten kosmischen Gesetzen in flüssiger Form wieder auferstanden und noch vollkommener geworden.

Nur so konnte und kann man sich unter Spagyrikern bis heute die hohe Wirkkraft, die die der lebendigen Pflanze bei weitem übertrifft, erklären.

Wer sich intensiv mit Spagyrik beschäftigt, zweifelt nicht eine Sekunde daran, dass man es nicht mit einer wie auch immer gearteten pflanzlichen, chemischen Lösung zu tun hat, sondern die Flüssigkeit tatsächlich die Eigenschaften von (mit Menschen interagierenden) Lebewesen haben.  Wer das als esoterisch empfindet, da müsste allerdings auch die gesamte Quantenphysik esoterisch anmuten, denn Elektronen tun nichts anderes; selbst Nobelpreisträger der Physik bezeichnen sie als intelligente Lebewesen.

Wir wissen aber immer noch nicht, wie spagyrische Rezepturen im Organismus Heilung bewirken, wie die Essenzen Gesundung organisieren.

Jede Pflanze hat – wie jede beseelte Materie auch – ein ganz bestimmtes physikalisches Schwingungsprofil.

Je nachdem, ob die Pflanze lebendig, getrocknet, als Phytotherapie oder als geistvolle Spagyrik auf den menschlichen Körper einwirkt, bringt sie nach einer gewissen Zeit menschliche Zellen in Resonanz mit ihrem Schwingungsprofil, wodurch ein Impuls zur Heilung (Gleichgewicht, Harmonie, Blockadenabbau, Energetisierung) übertragen wird. Es kann immer nur ein Impuls sein, die eigentliche Heilung ist immer Selbstheilung, indem der Organismus dem Impuls folgt, sofern keine Verweigerung durch unbewusste gegenläufige Absichten stattfindet.

Gemäß der Signatur der verwendeten Pflanze werden ganz bestimmte Zellen oder Körperregionen angesteuert. Und im Rahmen von Mischungen wirkt diese Impulsgebung breitgefächerter, kann allerdings dadurch auch geschwächt werden.

Aber der entscheidende Grund, warum Spagyrik um ein vielfaches wirksamer ist, liegt darin, dass der Geist der Pflanzenessenzen den Impuls individuell steuern kann, gemäß dem großen Organisationstalent der grünen Lebewesen.

Quelle: Auszüge aus dem Buch: „Spagyrische Hormonregulation“ von Hans Gerhard Wicklein